Abacavir ist ein effektives Mittel zur Behandlung von HIV. Es hemmt die Virusvermehrung und wird zur Behandlung einer HIV-Infektion und bei Aids eingesetzt.
Abacavir und der Sinn einer DNA-Analyse
Bei ungefähr 5 % aller Menschen verursacht eine Behandlung mit Abacavir schwere Nebenwirkungen, zusammenfassend als Überempfindlichkeitsreaktionen bezeichnet. Diese können lebensbedrohend sein. Eine Überempfindlichkeit gegen Abacavir lässt sich zum Teil anhand der Gene vorhersagen. Eine vorbeugende DNA-Analyse kann darum ein wichtiges Hilfsmittel zur Optimierung der medikamentösen Therapie sein.
Symptome, die bei Überempfindlichkeit auftreten können, sind unter anderem Fieber, Hautausschlag, Magen-Darm-Beschwerden, Muskel- und Gelenkschmerzen, Atemprobleme, niedriger Blutdruck, anaphylaktischer Schock, Nierenversagen und Leberversagen.
Abacavir und das HLA-B*5701-Gen
Das individuelle Nebenwirkungsrisiko bei einer Therapie mit Abacavir lässt sich teilweise durch genetische Unterschiede erklären. Man weiß zum Beispiel, dass Mutationen im HLA-B*5701-Gen mitverantwortlich sein können.
Bei Menschen mit einer HLA-B*5701-Mutation ist das Risiko schwerer Nebenwirkungen infolge einer Behandlung mit Abacavir stark erhöht. Studien weisen aus, dass bei 48 bis 61 % aller Menschen mit einer HLA-B*5701-Mutation Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Bei Menschen ohne diese Mutation treten so gut wie keine Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Milde Nebenwirkungen können bei beiden Genotypen vorkommen.
Eine HLA-B*5701-Mutation kommt bei ungefähr 4 bis 5 % der europäischen Bevölkerung vor, in China und Japan bei 0 bis 2,5 % der Bevölkerung und in Indien bei 5 bis 20 %. Informationen über Ihre genetische Veranlagung können daher Anlass dazu bieten, bei einer Therapie mit Abacavir besonders achtsam zu sein.
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Auch bekannt als
Abacavir/Lamivudine, Ziagen, Trizivir, Kivexa, Triumeq, ABC